Schrift und Glaube – Vorwort der Herausgeber

von | 31 Mai, 2024 | 6 Minuten, Lesedauer

Die Arbeiten zu der Buchreihe „Schrift und Glaube“ sind vorrangig als eine Handreichung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apostolischen Gemeinschaften gedacht. Darüber hinaus können sie auch für alle Mitglieder und für alle interessierten Leser eine geeignete Lektüre sein. Sie sollen zum Verständnis des „Bundes Gottes mit den Menschen“ und seiner Erfüllung im christlichen Glauben beitragen und aufzeigen, wie wir ihn in den Apostolischen Gemeinschaften lehren und praktizieren.

Wir versuchen, den biblischen Zeugnissen vom Leben im Alten und im Neuen Bund nachzugehen und daran unsere Glaubenslehre und unser heutiges Gemeindeleben zu prüfen. Im Neuen Bund ist Jesus Christus das Zentrum seiner Gemeinde. Alles ist auf seine Nachfolge ausgerichtet. Er ist der Mittelpunkt der Gemeinde, der Erlöser für alle Völker. Ihm gehört alle Macht im Himmel und auf der Erde. Von ihm empfangen wir alles und von ihm erwarten wir alles, was zu einem befreiten Leben führt.

Bei diesen Texten stützen wir uns auf verschiedene allgemein zugängliche Übersetzungen der Bibel und entsprechende Erklärungen dazu und prüfen daran unser Verständnis. Die zitierten Bibelstellen sind der Übersetzung nach Martin Luther, revidierte Fassung 2017 entnommen (kursiv). Das Hinzuziehen anderer Übersetzungen hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Wo sie verwendet wurden, sind sie kenntlich gemacht. Als Kommentare legen wir hauptsächlich die Wuppertaler Studienbibel (AT und NT) sowie die Edition C (NT) zugrunde. Es war uns wichtig, solche Literatur zu verwenden, die dem biblischen Zeugnis folgt und es in der Tiefe zu ergründen sucht. Sie wird dem Leser überwiegend leicht zugänglich sein. Bibelkritische Literatur haben wir in diesen Ausführungen als Sekundärquellen in einzelnen Fällen mit hinzugezogen.

Da auch die Ausleger zu manchen biblischen Zeugnissen unterschiedliche Standpunkte einnehmen, haben wir in solchen Fällen nach bestem Wissen und Gewissen Entscheidungen zu treffen. Wir bekennen, dass unsere Bemühungen in dieser Hinsicht unvollkommen sind, wie auch unser Glaube unvollkommen ist. Es ist uns bewusst, dass Christen auch andere Entscheidungen treffen können. Auch daran wird deutlich, dass wir alle nicht frei von konfessionellen und persönlichen Prägungen sowie menschlichen Grenzen sind. Deshalb vertrauen wir darauf, dass wir zukünftig, gerade auch im ökumenischen Gespräch, einen respektvollen und fruchtbaren Austausch miteinander führen werden. Wir wollen uns gegenseitig bereichern und unterschiedliche Standpunkte stehen lassen. Ein solcher Austausch miteinander kann dazu dienen, eigene Standpunkte zu überdenken, eventuell entstandene Irrtümer zu überwinden, aber auch völlig neue Perspektiven zu gewinnen. Wir geben unserer Hoffnung Ausdruck, dass sich auch auf diese Weise eine versöhnte Verschiedenheit miteinander praktizieren lässt.

Wir bekennen uns zu dem Grundsatz, dass die Bibel Gottes Wort ist. In ihrem Gesamtzeugnis von Altem und Neuem Testament wollen wir sie ernst nehmen. In diesem Gesamtzeugnis gilt sie für uns als höchste Lehrautorität. Dies schließt ein, dass wir diesem Wort vertrauen. Das heißt, dass wir gerade auch das Unerklärbare im Glauben annehmen und anstehen lassen, unabhängig davon, ob es jemals eine Klärung dafür geben wird.

Wenn die Bibel für uns die höchste Lehrautorität ist, so ist auch unsere gesamte Glaubenslehre in den Apostolischen Gemeinschaften darin begründet. Alles, was wir lehren und wie wir Lehre vermitteln, was wir an Seelsorge tun und wie wir diese betreiben, wie wir unsere Gemeinden mit allen Gaben und Diensten strukturieren, wie wir nach außen auftreten, welches Verhältnis wir zu den Mächtigen und zu den Schwachen der Gesellschaft haben, ob und wie wir Mission betreiben und vieles mehr hängt davon ab, was wir glauben. Deshalb führt wachsende Erkenntnis in der Lehre auch zu einer segensreichen Gemeindeentwicklung.

Möglicherweise wird durch diese Texte Anlass gegeben, weiter zu forschen. Es gibt eine ganze Reihe von biblischen Aussagen, die wir nicht so ohne weiteres verstehen. Dann wird es uns eine bleibende Aufgabe sein, Verständnis zu erbeten und zu erforschen. Gottes Wort für ungültig zu erklären, nur, weil wir es nicht verstehen, halten wir aber für unzulässig.

Die von uns verwendeten Abkürzungen sind in einem Abkürzungsverzeichnis zusammengefasst. Die verwendete Literatur sowie weiterführende vertiefende Literatur sind in einem Literaturverzeichnis zu finden. In einem Glossar werden im Text verwendete und u.U. nicht allgemein geläufige Begriffe erklärt. Wir verwenden zur Erklärung frei zugängliche und anerkannte Quellen, individuelle bzw. eigenständige Begriffserklärungen oder Deutungen nehmen wir nicht vor.

Wir vertrauen darauf, in aller Wahrheit geleitet zu werden (Joh 16,13) und in der Erkenntnis Gottes zu wachsen (Kol 1,10). Wir wünschen allen Lesern, dass diese Schrift ihnen dazu eine Hilfe sein kann und sie in ihrem Glauben und Vertrauen in Gottes Wort gestärkt werden. Wir preisen unseren Herrn Jesus Christus, den wir als Haupt und König seines Volkes bekennen und ehren.

 

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