Ein Stück vom Glück
Mundgerecht und mit einem Schokoladenanteil von mindestens 25% – so muss sie sein, laut Definition – eine Praline. Der 24. Juni ist der „Tag der Praline“. Wahrscheinlich weiß das kaum jemand, denn es ist ja wirklich nicht sehr lebensnotwendig. Aber so eine Praline, zartschmelzend, auf der Zunge zergehend, wem macht das schon kein Glücksgefühl?! Zwar enthält Schokolade nicht das „Glückshormon“ Serotonin, wohl aber Tryptophan, das im menschlichen Körper zu Serotonin umgewandelt wird. Obwohl unsere Stimmung eher aufgehellt wird, weil wir Schokoladeessen mit guten Erinnerungen verbinden. Meist ist das Glücksempfinden nur von kurzer Dauer, wie bei allen „weltlichen“ Genüssen.
Manch einer setzt so einen Genuss mit einer „süßen Sünde“ gleich. Ist das Sünde? Nein, denn Sünde ist das Getrenntsein von Gott, eine bewusste Entscheidung, ihm nicht nahe sein zu wollen. Das Nahesein erreiche ich auch nicht, wenn ich die Praline weglasse. Und dennoch… Was passiert, wenn ich bewusst verzichte? Da ist dieser innere Drang, etwas haben zu wollen, so eine Sehnsucht. Etwas, was ich aus welchem Grund auch immer, nicht haben darf, zu vermissen. Wann vermisse ich Gott? Wo in mir ist diese Sehnsucht, Gott nahe zu sein? Fehlt ER mir? Gehört Gott zu den Dingen, die ein Glücksempfinden auslösen? Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten.
Was wäre denn, wenn wir Gottes Wort wie die tägliche Schokoladenration behandeln würden? Jeden Tag ein Stück vom Glück. Gerade jetzt in einer Zeit, wo sich so vieles ändert, wo Menschen plötzlich auch Zeit geschenkt bekommen haben, sich Arbeitsabläufe ändern, man von zu Hause arbeiten darf und sich so eine andere Einteilung des Tages einstellt, wäre das doch ein prima Zeitpunkt. Ein Stück vom Glück- dauerhaftes Glück – Gott nahe zu sein ist mein Glück, lesen wir in Psalm 73,28. Wenn ich sein Wort – die Bibel lese – komme ich ihm näher, empfinde dann etwas, was sich mit keiner Praline ersetzen lässt. Zur Herstellung von Pralinen braucht es Schokolade, Kakao. Gerade jetzt erfahren wir, dass solche Genüsse vergänglich sind. Der Raubbau, der mit Gottes Schöpfung betrieben wird, sorgt dafür, dass es zukünftig einen Mangel an Kakao geben wird. Schokolade wird dann vielleicht sehr teuer oder Mangelware, wahrscheinlich beides. Hier wird eines sichtbar. Es braucht ein Mehr vom wirklichen Glück. Jeden Tag ein Stück – ein Psalm, ein Lied, ein Wort. Die Herrnhuter Losungen oder andere Lesepläne können uns helfen, einen Rhythmus dafür zu finden und dann wird das so einfach sein, wie eine Schachtel Pralinen zu öffnen. Und im Gegensatz zur Aussage in „Forrest Gump“: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt.“, ist es bei Gott anders, da gibt es süßes Leben in Hülle und Fülle.
Eine Reihe süßer Erfahrungen wünscht euch
Elke Heckmann