Zachäus Projekt
Aber Zachäus stand auf und sprach zu dem Herrn: „Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.” (Lukas 19,8)
Sicher kennen wir die Geschichte von Zachäus, dem Zöllner, der seinen vielfach zu Unrecht und durch Steuerbetrug erworbenen Besitz mit den Bedürftigen teilen und die Betrogenen vierfach entschädigen wollte. Diese Begebenheit ist Grundlage und Namensgeber für eine Kampagne nationaler und internationaler Kirchen und Kirchenverbände, z.B.: der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), der Lutherische Weltbund (LWB) und der Rat für Weltmission (CWM)
„Inhaltlich setzt sich die Kampagne unter Bezugnahme auf die biblische Geschichte von Zachäus auf lokaler, nationaler und globaler Ebene für Steuergerechtigkeit ein und befasst sich hierbei vor allem mit sozialer Ungleichheit und ökologischen Schulden – einschließlich Reparationszahlungen für Kolonialismus und Sklaverei. Die innere Verwandlung des Zachäus, die materiell sehr klare Reparationszahlungen nach sich zieht, steht dabei sinnbildlich für die notwendigen äußeren Veränderungen unserer gegenwärtigen makroökonomischen Gesamtzusammenhänge, damit auch die Benachteiligten an den Früchten des Reichtums teilhaben und die Geknechteten und Ausgebeuteten entschädigt werden. Die Kampagne soll der Bewusstseinsschärfung innerhalb der Kirchen und ihrer Gemeinden im Blick auf die mit Steuergerechtigkeit und Wiedergutmachung verbundenen Zusammenhänge und zugleich auch einer diesbezüglichen politischen Lobby- und Anwaltschaftsarbeit bis in höchste politische Ebenen dienen.“ (1)
Politik und Gesellschaft sollen mit der Kampagne sensibilisiert und zum Umdenken gebracht werden, damit die ehemaligen Kolonien am Reichtum der Kolonialherren, der überwiegend durch systematische Ausbeutung entstanden ist, beteiligt werden. Die Leidtragenden sind bis heute die Menschen in den betroffenen und benachteiligten Gebieten dieser Welt. Immer noch fließt in vielen Fällen der Erlös von Bodenschätzen nicht in die entsprechenden Staaten zurück, sondern vermehrt den Wohlstand mehrheitlich westlicher Volkswirtschaften. Konkret hat die Kampagne in der UN z.B. den Vorschlag einer internationalen „Zachäus-Steuer“ vorgestellt, die zum Ausgleich von Folgen des Kolonialismus und der Sklaverei eingesetzt werden soll.
Am vergangenen Wochenende haben wir das Erntedankfest gefeiert. Wir haben vielfachen Grund zur Dankbarkeit, denn es geht uns besser als vielen anderen Menschen, oft einfach nur, weil wir in diesem Teil der Welt leben dürfen. Seit vielen Jahren sammelt die Apostolische Gemeinschaft zum Erntedankfest in einem Sonderopfer Spenden zur Linderung akuter Nöte und zur Verbesserung der Lebenssituation von benachteiligten Menschen in dieser Welt, durch Unterstützung von entsprechenden Vereinen und Organisationen. In diesem Jahr hat sich der Vorstand der Apostolischen Gemeinschaft dafür entschieden, zwei neue Organisationen mit in die Liste der Unterstützungen aus dem Sonderopfer aufzunehmen.
- Unicef, zur Bekämpfung der Unterernährung von Kindern
(29€ decken durchschnittlich den Bedarf an Nährstoffen eines Kindes für einen Monat) - Kairos Europa, Trägerverein des Zachäus Projekts in Deutschland
Ein Beitrag zum Erntedank-Opfer der Apostolischen Gemeinschaft ist noch bis Ende Oktober möglich. Wer direkt eine der beiden Organisationen unterstützen oder weitere Informationen möchte, kann unter dem angegebenen Link die entsprechende Internetseite der jeweiligen Organisation aufrufen.
Wir werden die Ergebnisse und die Verteilung des Erntedank-Opfers in gewohnter Art und Weise zeitnah bekannt geben. Allen Spendern aber schon jetzt ein herzliches Dankeschön.
Apostel und Bischöfe der Apostolischen Gemeinschaft
Spenden für das Erntedank-Opfer der Apostolischen Gemeinschaft e.V.:
Vermerk „EDO 2020“ und – soweit bekannt – Angabe der Spendernummer
Postbank Essen, IBAN: DE12 3601 0043 0018 3584 31
(1) https://kairoseuropa.de/de/aktuelles-2/