Weihnachten in der Krise?
Ab heute ist es soweit und beschlossene Sache, dass die Geschäftigkeit, die Kontakte und ein Teil des sonst Verfügbaren wieder zurückgefahren wird. Zum Schutz aller Menschen. Wir sorgen uns und das ist gut so. Es ist für keinen Verantwortlichen aus der Politik eine einfache Entscheidung, die aber notwendigerweise getroffen werden musste. Und mit dem noch gegebenen Freiraum bleibt es keine einfache Überlegung für die Leiter von Kirchen und Gemeinden, die verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen haben, ob oder wie die nächsten Gottesdienste stattfinden können. Steht damit aber Weihnachten in der Krise?
Wie oft wurde in der Vergangenheit vorhabend ausgesprochen: „Dieses Jahr wird es aber etwas besinnlicher!“ – Nun könnte man sagen, es erfüllt sich gerade. Aber im Ernst, doch nicht so! – oder leider doch?
Aber ist es nicht doch mal an der Zeit, die Zeit auszukaufen oder uns darin zu schicken? (Eph 5,16). Lesen wir den gesamten Abschnitt der Verse 8 bis 20 aus dem 5. Kapitel im Epheserbrief, dann erkennen wir uns in dieser Zeit wieder. Und prägnant ist der Vers 17: „Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.“
Weihnachten kann nicht mehr in der Krise stecken, da sich schon alles von der Krise zur Rettung hinaus erfüllt hat, als die Zeit erfüllt war. Es geschah für uns. Die größte Krise war schon, dass der Mensch sich von Gott getrennt hat. Alle Konsequenzen daraus ergaben sich dann. Der HERR setzte daher den Krisenstab in seiner Dreieinigkeit aus lauter Liebe ein:
- Gott der Vater, der uns über alles liebt und den Menschen nicht verlieren will (Das ist seine größte Krise)
- der Sohn (der sein Leben freiwillig für uns geopfert und unsere Schuld übernommen hat)
- der Heilige Geist (der uns allezeit trösten will und uns die Wahrheit auch in der menschlichen Krise erkennen lässt)
Bevor das Weihnachtsfest angebrochen ist, bedenken wir aus der von Gott geschenkten Liebe auch unsere Möglichkeiten in dieser Zeit:
- einander zu helfen;
- für den anderen auch auf Abstand da zu sein, der sich wirklich in der Lebenskrise befindet
- das Gebet für die in Not geratenen Menschen, die Hilfe benötigen und für die medizinischen Fachkräfte, die sich gerade überschlagen
- Impulse in der Stille wahrzunehmen, die Chancen für die Zukunft bedeuten können
- und vieles mehr.
Wo der Gottesdienst vielleicht leider ausfallen muss, sei insgesamt zu bedenken: Die Sinne nach dem Willen Gottes auszurichten und aus der Liebe heraus zu wirken ist auch ein Teil des wahren Gottesdienstes. (Röm 12,1ff). Vielleicht erfüllt sich ja bei den Menschen der Gedanke von der Ware Weihnacht hin zur wahren Weihnacht. Es ist noch Zeit, darüber nachzudenken und daran zu erinnern?.
Es grüßt euch herzlich
Jörg Habekost