Maske ab
In diesen Tagen fallen die Bestimmungen zum Tragen der Masken in Bus und Bahn und auch so manche Gesetze im Infektionsschutz vor Coronaerkrankungen.
Wenn ich also in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, kann ich den Menschen wieder ins volle Gesicht sehen. Es ist nicht nur der schmale Schlitz der Augen, die mir entgegensehen. Ich sehe die Emotionen, die Mimik. Ich sehe den Menschen im Ganzen. Wenn ich in die Gesichter sehe, sehe ich alte und junge Menschen, fröhliche und traurige, müde und wache, wütende oder emotionslose. Interessiert es mich, wen ich da betrachte? Lächle ich die Menschen an, kommt ein Lächeln zurück? Ich jedenfalls sehe und oft kommen mir schon die Gedanken, was für ein Mensch mir gegenübersitzt.
Ich denke an die diesjährige Jahreslosung: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Gott schaut auch hinter die Maske. Hinter die aus Spezialpapier, aber vor allem hinter die, die ich mir selbst aufsetze, weil ich nicht will, dass ein anderer mich entlarvt. Gott sieht, wie es mir wirklich geht. Ob das Lächeln echt oder nur aufgesetzt ist. Gott weiß, wann ich wütend bin oder traurig und ich kann nichts dagegensetzen. Ich denke, es ist gut, jegliche Maske fallen zu lassen. Wir brauchen die vertrauensvolle Zuwendung von Menschen und von Gott. Unsere Bedürfnisse nach Nähe sind da, auch wenn das Vertrauensverhältnis natürlich nicht zu allen gleich ist und auch nicht sein muss. Aber es tut uns gut, wenn wir einen Menschen in unserem Leben haben, mit dem wir ehrlich und echt sein können. Das ist ein großer Gewinn. Gott hat uns vielleicht genau den einen geschenkt.
Also nimm deine Maske ab und zeig dich wie du bist. Lächle dein Gegenüber an, das ist der erste Schritt, jemanden in Liebe zu begegnen. Ein kleiner Schritt im Miteinander, vielleicht sogar ein kleiner Schritt zum Frieden. Große Worte, die mit kleinen Gesten in die Tat umgesetzt werden können. Klingt das nicht wunderbar.
Versuchs mal, nimm die Maske ab und lächle!
Herzlich grüßt
Elke Heckmann
(PS: Wer für sich entscheidet, in Bus und Bahn die Maske auch weiterhin zu tragen, der darf das natürlich, es ist ein Zeichen der Rücksichtnahme auf sich und andere.)