v.l.n.r. Ulrich Hykes, Matthias Ludwig, Christoph Stiba, Deltef Lieberth, Elke Heckmann
„Gemeinsamkeiten erkennen und stärken“
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat die Apostolische Gemeinschaft als Vollmitglied aufgenommen. Zur VEF gehören nun 13 Mitgliedskirchen und zwei Gastmitglieder. In einem Festgottesdienst im thüringischen Bad Blankenburg hoben Präsident Christoph Stiba und die Gäste aus der Apostolischen Gemeinschaft die Kraft ökumenischer Zusammenarbeit hervor. In seiner Predigt beschrieb der VEF-Beauftragte bei der Bundesregierung Konstantin von Abendroth die „wunderschöne Grundlage, die uns verbindet“.
Pastor Abendroth predigte in dem Gottesdienst am 29. November 2022 über 1. Johannes 5,4: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Die VEF-Kirchen seien „in dem Ziel vereinigt, destruktive Dynamiken zu überwinden“, die global und hierzulande allgegenwärtig seien – bis in das individuelle Leben von Menschen hinein. Basis der Zusammenarbeit der Freikirchen sei der Glaube an Jesus Christus, so Konstantin von Abendroth: „Nicht wir lösen uns aus den Dynamiken, sondern die Liebe Gottes hat diese Macht. Gott hat die Welt überwunden, indem er in sie hineingekommen ist. Diese Perspektive mag uns immer wieder die Kraft geben, aktiv zu werden, in unserer Arbeit für unsere Gemeindebünde und die VEF, im Engagement für die Menschen in unserer Nachbarschaft, für die Gesellschaft.“
Präsident Christoph Stiba hieß die Apostolische Gemeinschaft als Vollmitglied herzlich willkommen und betonte, wie wichtig es sei, diese Basis immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen und – wie es in der VEF-Ordnung heißt: „Gemeinsamkeiten mit anders geprägten Kirchen besser zu erkennen und zu stärken“. Im ökumenischen Miteinander von Kirchen aus unterschiedlichen Traditionen stecke eine gesellschaftsprägende Kraft, so Stiba. Apostel Ulrich Hykes, Vorsitzender des Vorstands und Sprecher der Kirchenleitung der Apostolischen Gemeinschaft sowie Delegierter seiner Kirche in der VEF, beschrieb diese Kraft mit dem Bild eines Stahlseils. So wie die einzelnen kleinen Drähte zusammen ein starkes Seil bildeten, so könne man in der Ökumene gemeinsam etwas erreichen: „Mit unserem Glauben, unserer Hoffnung und unserem Engagement wollen wir uns in das ‚Stahlseil‘ einbringen und dazu beitragen, dass es stärker wird.“ Nach der gemeinsamen Abendmahlsfeier überreichte Stiba die Insignien Teller und Kelch als Zeichen der Verbundenheit durch Jesus Christus.
Die Apostolische Gemeinschaft hatte seit 2013 den Beobachterstatus und war seit 2015 Gastmitglied der VEF. Den Prozess bis zur Vollmitgliedschaft seiner Kirche vorangebracht hat deren ehemaliges Leitungsmitglied Apostel Detlef Lieberth. Er betonte im Festgottesdienst die Bedeutung der Ökumene auf Ortsebene. Wo man trotz unterschiedlicher Ansichten in einzelnen theologischen Fragen „das Wagnis“ eingehe, sich mit Menschen aus anderen Kirchen auf den Weg zu machen, entstehe Segen. Auch Bischöfin Elke Heckmann und Gemeindereferent Matthias Ludwig berichteten aus ihrer Arbeit vor Ort, wie das Miteinander von Gemeinden das christliche Zeugnis stärkt.
Dr. Michael Gruber
Pressesprecher der VEF