Gott trägt
Wenn wir in diesen Tagen die Nachrichten sehen und hören, werden wir erschüttert von den, was wir berichtet bekommen. Es sind unfassbare Tragödien, die sich da abspielen. Mit bloßen Händen versuchen Menschen, anderen Menschen das Leben zu retten, oder sie sortieren das Wenige, was in einem riesigen Trümmerhaufen ihres zusammengefallenen Hauses noch übriggeblieben ist. Es ist einfach grauenvoll. Und es ist Winter. Die Menschen frieren, haben kein Dach mehr über dem Kopf, es fehlt an allem. Hilfsorganisationen aus vielen Ländern sind dabei, Hilfe zu leisten. Angesichts des Ausmaßes scheinen es kleinste Tropfen auf heißen Steinen zu sein. Wir sehen die Nachrichten und können uns nur ein bisschen vorstellen, wie schlimm es wirklich ist.
Was können wir tun? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu leisten, wer es irgendwie möglich machen kann, wird das auch tun. Aber da ist noch viel mehr. Lasst uns zusammenstehen und beten. Beten, dass Menschen gerettet werden können. Beten, dass es möglich sein kann, auch in die entferntesten Gebiete und vor allem auch dorthin zu kommen, wo die syrische Regierung längst alle aufgegeben hat. Beten wir darum, dass sich Herzen auftun und Unmögliches möglich machen. Beten wir, dass die Hilfe, die wir geben können, auch ankommt. Und lasst uns für Ruhe, Hilfsbereitschaft und Frieden beten. Denn vergessen wir nicht: in vielen Teilen dieser Welt herrscht Krieg und dort verrichten Raketen und Bomben ihr vernichtendes Werk.
Das Gebet ist unser stärkster Halt und wird uns durch diese Zeiten tragen. Das Gebet richtet unseren Blick auf Gott, sein Reich und seine Gerechtigkeit. Im Vaterunser beten wir: „Dein Reich komme, … wie im Himmel so auch auf der Erde“. Wir lesen im Matthäusevangelium: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Denn es wird sich ein Volk über das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort.“ (Mt 24, 6+7) Und wir lesen ein paar Verse weiter: „Wer bis an das Ende beharrt, der wird selig. Und es wird dieses Evangelium vom Reich Gottes gepredigt werden in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ (Mt. 24, 13+14)
Darum lasst uns nicht aufhören, am Gebet und an der Gemeinschaft untereinander festzuhalten. Gegenseitig können wir uns stützen und helfen, durchzuhalten. Und die Menschen um uns herum werden spüren, dass uns Gott durch diese Zeiten trägt und er etwas anbieten kann, was sonst keiner hat – seine Gerechtigkeit.
Herzlich grüßt
Elke Heckmann