Vom Dunkel zum Licht
Vor Kurzem fuhr ich am späten Abend eine unbekannte Stecke. Es ging teilweise durch Wald, es gab nur wenige Begrenzungspfähle, von Straßenmarkierungen war keine Spur. Das Fahren wurde für mich ziemlich herausfordernd, zumal ich an diesem Tag schon einige hundert Kilometer gefahren war. Obwohl die Stecke innerorts verlief, benutzte ich dann doch zumindest zeitweise das Fernlicht des Autos. Was für eine Wohltat. So konnte ich wenigstens rechtzeitig erkennen, wenn die Straße eine Kurve zog. Ich erreichte mein Ziel ohne weitere Probleme.
Wenn sich die Dunkelheit breitmacht, bekommt der ein oder andere oft Angst. Kinder verstecken sich oder möchten getröstet sein. Schatten, die sich manchmal abzeichnen, werden als bedrohlich empfunden. Der Gang in einen alten Keller macht eine Gänsehaut. Jeder kennt wohl solche Momente, wo Dunkelheit Ängste schürt.
Im geistlichen Leben ist das oft nicht anders. Die Nöte des Alltags legen sich über die doch eigentlich vorhandene Glaubensgewissheit. Jesus sprach die Jünger dann oft mit „ihr Kleingläubigen“ an. Alles Gelernte und Erlebte verpuffte angesichts der aufgetretenen Probleme.
Jesus aber spricht von sich „als dem Licht der Welt“. Wer sein Nachfolger ist, bleibt nicht in der Finsternis, sondern wird ins Licht geführt. Das ist ein wunderbares Versprechen. Damit kann doch jeder etwas anfangen. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Tage wieder länger werden und es früher hell ist (ok, die Zeitumstellung hat das gerade wieder verändert), sind wir doch ganz anders gestimmt. Es macht uns Freude, draußen zu sein, die Sonne und die erste Wärme zu spüren und zu genießen. Wie schön muss es erst sein, wenn uns das Licht Gottes nicht nur von außen, sondern auch von innen bescheint.
Die Passionszeit neigt sich zu Ende. Der schwärzeste Tag im Leben Jesu ist der Karfreitag. Aber für uns wurde der Gang durch die Finsternis der Gang ins Licht. Wir dürfen durch den Tod am Kreuz, wo alle unsere Schuld weggewaschen ist, durch das Blut Jesu ins Licht.
Soviel Licht, dass wir keine Ängste, Sorgen und Probleme in dieser Welt mehr fürchten brauchen. Ostern ist nicht mehr weit, das Licht Jesu scheint schon herüber.
Gehen wir auf dieses Licht zu. Herzlich grüßt
Elke Heckmann