Vom Brot des Lebens

In diesen Tagen ist oft davon die Rede, dass Lebensmittel teurer werden. Die Energiekosten und Transportkosten gehen in die Höhe, die Verfügbarkeit der Agrarprodukte ist eingeschränkt, also steigen auch die Preise für die Endverbraucher. Vielleicht haben wir dabei Probleme das alles zu verstehen, weil wir bisher ja immer das Gewünschte im Überfluss zur Auswahl hatten, aber das ändert nichts an der Teuerung und wer essen will, muss dabei (tiefer) in die Tasche greifen. Auch Brot und Brötchen sind davon nicht ausgenommen. Mehl wird an der Börse gehandelt und da ist die letzte Ernte inzwischen schon „Gold wert“. 

Wenn in diesen Tagen Nachrichten aus der Ukraine kommen, dann geht es da auch mitunter auch um die Versorgung mit Lebensmitteln, vor allem ums Brot. Der Nehemia-Freundeskreis agiert in dem kleinen Ort Protopokowka in der Ukraine. Schon seit 1991 helfen dort Menschen aus Deutschland, sind sogar dorthin umgesiedelt. Jetzt sind sie dort Anlaufpunkt für Geflüchtete. Sie betreiben eine Bäckerei, die normalerweise 200 Brote am Tag backt - jetzt sind es 600-700. Sie sind dankbar, dass sie genug Mehl haben und auch die Energieversorgung noch klappt. So kann zumindest ein bisschen Not gemindert werden. 

Hier geht es um den natürlichen Hunger, der mit Brot gestillt werden kann. Aber auch die Seele braucht Nahrung. Gerade jetzt, in dieser Kriegszeit, ist der Hunger der Seele groß. Traumatische Erlebnisse, Trauer um Menschen, Verzweiflung, weil Hab und Gut verloren gehen und vieles mehr belasten die Menschen, zehren sie aus. Da ist es doch gut, wenn es Menschen gibt, die neben dem Brot für den Magen auch das für die Seele anbieten können und auf den verweisen, der diesen Hunger stillen kann.

Jesus spricht: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“ (Johannes 6, 51)

Wir brauchen Gottes Wort, vor allem in Wüstenzeiten wie diesen. Wie das Volk Israel in der Wüste jeden Morgen mit Manna versorgt wurde, dürfen wir auch heute noch darauf vertrauen, dass wir durch Gott versorgt werden. Die Israeliten haben gespürt, wie Gott sie versorgt und was damals ging, geht heute noch. Vielleicht nicht so offensichtlich wie mit dem natürlichem Brot, aber mit der Zusage Jesu, dass er uns satt macht, können wir zuversichtlich in die Tage gehen, die vor uns liegen. Er lädt zu sich ein, wir dürfen kommen. 

Und übrigens: Es geht uns gut. Wenn wir heute einmal kein Mehl bekommen, haben wir doch die Möglichkeit, es in ein paar Tagen oder in einem anderen Markt zu kaufen. Wenn wir alle unser Einkaufsverhalten dahingehend verändern und jeder nur so viel einkauft, wie er gerade für sich braucht, sind auch die Regale nicht ständig leer. Wir sind reich beschenkt, wir müssen es nur erkennen. 

Ich wünsche allen eine schmackhafte Erfahrung mit dem lebendigen Gott.

Elke Heckmann