Ihr seid alle Kinder des Lichts und Kinder des Tages. 1.Thessalonicher 5, 5

Die Tage werden schon wieder kürzer. Wir wollen es vielleicht noch nicht so wahrhaben, aber am Abend merkt man es schon, dass es ein bisschen früher dunkel wird. Als es in der letzten Woche (endlich) einmal regnete, musste man das Licht einschalten, weil es doch im Raum ziemlich dunkel war. Wir merken, wir brauchen Licht.

Licht ist Leben. Ohne Licht wächst nichts. Ohne Licht können wir nicht arbeiten. Um mit Bertolt Brecht zu sprechen: „Denn die einen sind im Dunkeln. Und die anderen sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.“

Nun lesen wir, dass wir selbst Kinder des Lichts sind. Dieses Licht, von dem die Rede ist, heißt Jesus Christus. Es ist für uns in die Welt gekommen und erhellt die Finsternis. Eine kleine Kerze ist in der Lage einen dunklen Raum zu erhellen. Wer schon einmal die Osternacht in einer Kirche erlebt hat, weiß, wie großartig es ist, wenn die entzündete Kerze den Raum erhellt. Mit dieser Helligkeit können wir erkennen, was wir vor uns haben. Wenn es im Natürlichen Möbelstücke sind, über die wir sonst gefallen wären, sind es im Geistlichen die negativen Dinge, die unser Leben schlechtmachen. Wir brauchen das Licht, um das Gute zu erkennen. Das Gute ist Jesus Christus selbst, der unser Leben hell und froh machen will. Sein Wort ist die Lampe, die unsere Wege beleuchtet. Auf diesem Weg haben Lüge, Vertuschung, Schönreden, Unbarmherzigkeit oder Geheimniskrämerei keinen Platz, sondern Wahrheit und Güte, Gerechtigkeit und Offenheit. Es ist herausfordernd, aber das bedeutet es, in diesem Licht unterwegs zu sein. Das sind die Früchte des Lichts, von denen wir im Brief von Paulus an die Leute in Ephesus lesen. Nun ist Licht ja kein Samen, aus dem dann die tollen Früchte wachsen können, aber es ist die Kraft, die den Anstoß zum Wachsen gibt.

Ihr seid die Kinder des Lichts. Ihr, die ihr Gott als Vater und Jesus als Bruder in eurem Leben angenommen habt, ihr gehört zu diesem Licht. Das Licht Jesus Christus steht uns zur Verfügung, wir haben es nicht selbst erzeugt, aber wir dürfen damit umgehen und darin leben. Allerdings, wenn wir etwas haben, dann kann uns dieses auch genommen werden.  Und trotzdem, auch wenn wir uns manchmal nur als kleines Licht fühlen, dieses kleine Licht kann genug sein. Am Ende unseres Lebens zeigt sich, was unser Licht erreicht hat. Es führt hinaus über den Tod, durch das Tal der Finsternis, hinein in das Leben bei Gott. 

Ich wünsche uns allen, dass wir dieses Licht sehen dürfen und selbst zum Licht in dieser dunklen Welt werden können.

Herzlich grüßt

Elke Heckmann