Schwestern und Brüder,

in wenigen Wochen werden wir wieder das Erntedankfest in unseren Gemeinden feiern. Auch in diesem Jahr wollen wir das zum Anlass nehmen, zu einem Erntedank-Sonderopfer aufzurufen. Mit diesem zusätzlichen Opfer zeigen wir unseren besonderen Dank, dass Gott uns alles gibt, was wir zum Leben brauchen.

Gott hat uns als Einheit aus Leib, Seele und Geist geschaffen. Zum Leben brauchen wir daher nicht nur leibliche Speise, sondern auch die passende Nahrung für Geist und Seele. Die Offenbarung prophezeit hierzu: „Für den Lohn eines ganzen Arbeitstages gibt es nur noch ein Kilo Weizen oder drei Kilo Gerste, nur Öl und Wein gibt es zum alten Preis! (Off 6,6) Die leiblichen Lebensmittel werden immer teurer, aber Gottes Segen (Öl) und die Erlösung durch das Blut Christi (Wein) bleiben bis ans Ende der Zeit ausreichend verfügbar. Während wir sehen, dass es uns Menschen seit Menschengedenken nicht möglich ist, die benötigte Menge an Nahrung gleichmäßig in der Welt zu verteilen und hier große Not entsteht, müssen wir aber auch erkennen, dass die reichlich vorhandene Speise für Geist und Seele nicht angenommen wird und die Menschheit somit auch hier Not leidet.

In diesem Jahr möchten wir daher, neben der caritativen Hilfe und der Unterstützung in akuten Notlagen, einen Teil des Erntedankopfers auch zur Förderung von Mission und Evangelisation in unserem Land, in unseren Städten und Gemeinden sowie im Freundeskreis oder der Nachbarschaft bereitstellen. Gerade in dieser Zeit der Ungewissheit und Angst vor einer Ausweitung des Kriegs, den erwarteten Auswirkungen der Energiekrise, haben wir den Menschen etwas zu sagen. Unser Leben hat, trotz aller Nöte, aller Zu- und Umstände dieser Welt, ein Ziel, für das es sich lohnt zu leben: das Kommen des Reichs Gottes.

„Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. (Luk 10,2)

Zum Erntedankfest stehen in Euren Gemeinden besonders ausgewiesene Opferkästen für Euer Sonderopfer bereit. Bei Überweisungen bitten wir um den Vermerk „EDO 2022“ und soweit bekannte um die Angabe der Spendernummer. Wie in den vergangenen Jahren, wird der Vorstand zeitnah über die Verteilung der Opfereingänge entscheiden.

Schon jetzt ein herzliches Dankeschön.

Mit den besten Segenswünsche
Eure Apostel und Bischöfe