Vorfreude, schönste Freude (2.)

Es ist einfach großartig. Dieses Jahr dürfen wir wieder all die schönen, alten und neuen, Lieder im Advent und zu Weihnachten singen. Wie haben wir doch in den letzten beiden Jahren vor allem das gemeinsame Singen vermisst und bei einigen ist die Stimme ganz schön „eingerostet“.

Und nun sind sie wieder dran. Es geht um das Kommen des Herrn. Wir erwarten ihn und besingen die Situation.

„Oh komm, oh komm, du Morgenstern“ (John Meason Neale, 1851-1861) oder „Nun komm, der Heiden Heiland“ (Lukas Osiander, ein Lied Martin Luthers) – sie sprechen von der Sehnsucht. Der Wunsch ist da, dass die Wartezeit vorbeigehen soll und endlich das Licht, der Heiland, der Erretter der Welt kommen soll.

„Der Morgenstern ist aufgedrungen“ (Michael Praetorius, 1609) oder „In das Warten dieser Welt fällt ein strahlend helles Licht“ (Felix Mendelssohn Bartholdy, 1809 -1847) bezeugen schon die Ankunft, die Erwartung erfüllt sich. Eine Tür hat sich geöffnet, durch die wir hineinblicken dürfen, wie sich Gottes Reich im Kommen seines Sohnes offenbart.

„Macht hoch die Tür“ (Georg Weissel, 16.JH.) oder „Machet die Tore weit“ (Andreas Hammerschmidt, Text Psalm 24) fordern uns auf, den König der Könige einzulassen. So wie sich eine Stadt auf das Kommen eines Königs oder eines anderen hohen Gastes vorbereitet, sollen auch wir uns selbst auf das Kommen des Herrn vorbereiten.

Und dann geht es auf Weihnachten zu und wir singen: „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (Michael Praetorius) oder „Zu Bethlehem geboren“ (Friedrich Spee 16.Jh.). Der Heiland ist geboren, unser Warten, unsere Sehnsucht unsere Geduld haben sich bewährt und sind erfüllt worden. Wir beugen die Knie vor der Krippe im Stall und lassen das Licht in unser Herz leuchten. Ein Kind ist geboren- der Retter der Welt.

Wir dürfen jubelnd mit einstimmen in „Oh du fröhliche…. Welt ging verloren, Christ ist geboren. Freu dich du Christenheit.“ (sizilianische Volksweise aus dem 18.Jh.)

Ich wünsche allen eine singende und klingende Adventszeit. Lassen wir uns von der Musik in dieser Zeit begleiten.

Elke Heckmann