Greiz, 18. März 2020

Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 2. Tim. 1, 7

Wir bewegen uns in einer Zeit, die uns alle aufreibt. Ohne in Panik zu verfallen, gibt es doch vieles, was den Einzelnen bewegt. Da ist die Sorge um die eigene Gesundheit oder die der Eltern und Großeltern, von Nachbarn und Freunden. Da ist die Sorge, wie man die Kinderbetreuung sicherstellen kann, ohne seinen gesamten Jahresurlaub zu verbrauchen. Da macht man sich Sorgen, weil man nicht arbeiten gehen kann, wie geht das mit Kurzarbeit, mit meinem Geschäft. Und, und, und.. Gewohntes müssen wir hinter uns lassen und uns auf vieles neues einlassen. Was brauchen wir wirklich?

Gottes Wort soll uns tragen. Dieser Satz aus dem 2. Timotheusbrief spricht vieles an. Gott hat uns seinen Heiligen Geist gesendet. Der ist unser Freund und Trost. Besonders dann, wenn es keine guten Nachrichten gibt. Besonders dann, wenn uns weltliche Hilfe nicht wirklich nützt oder erreicht. Was wir brauchen, ist dieser Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit. Besonnen zu handeln, in der Liebe Christi. Die Kraft zum Aufstehen, weil wir wissen, dass dort Menschen sind, denen wir helfen können. Mit einem netten Telefonat, mit praktischer Hilfe, wenn man etwas einkaufen muss. Einen Geist, der uns besonnen sein lässt, wenn wir dazu neigen, Hamsterkäufe zu tätigen. An der Kasse sitzen Menschen, denen wir ein freundliches Wort und einen Dank zusprechen können. Denn auch diese Leute haben ihre Sorgen zu tragen.

Bleibt fest im Gebet, bleibt geduldig in Trübsal, doch vor allem, seid fröhlich in Hoffnung. Gott ist ein Gott, der über allem steht und uns auch durch schwere und ungewohnte Zeiten trägt. Das ist unsere Gewissheit, auch in diesen Zeiten.

Bischöfin Elke Heckmann