Erneuert euch aber in eurem Geist und zieht den neuen Menschen an! Epheser 4,24
So langsam wird es Sommer. Der Lockdown der Coronazeit wird mehr und mehr gelöst. Geschäfte dürfen öffnen, die Lust, etwas Neues in den Kleiderschrank zu hängen wird größer. Etwas Neues anziehen, sich gut zu fühlen, hübsch auszusehen – kaum jemand mag sich diesem natürlichen Bild entziehen. Aber das ist in diesem Wort des Epheserbriefes nicht gemeint. Erklären lässt es sich jedoch gut damit. Raus aus den alten Klamotten, die abgetragen und verschlissen sind. So ist der alte Mensch – abgetragen, verschlissen. Damit meine ich nicht die Falten im Gesicht und die abgenutzten Knorpel in den Gelenken. Damit meine ich die Herzenshaltung, den Lebensstil. Unbarmherzig, kalt, berechnend, wegschauen vom Elend der Welt. Das will ich nicht sehen. Ich möchte das Schöne, Edle, Faszinierende sehen, etwas, was mich anspricht. Da stören die Hässlichen und Kranken und Elenden.
Erneuert euch aber in eurem Geist! Der eigene Wille ist an dieser Stelle schnell ans Ende gekommen – aus! Wie also soll Erneuerung gelingen? In Johannes 14 lesen wir: Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit… Und weiter lesen wir in der Apostelgeschichte wie der Heilige Geist die Jünger zu Pfingsten erfüllt hat. Sie wurden befähigt, Gottes Größe in verschiedenen Sprachen zu verkündigen. Sie bekamen Mut geschenkt, aus den Häusern heraus zu gehen, zu den Menschen hin und ihnen die frohe Botschaft der unendlichen Liebe Gottes zu erzählen. Der Geist Gottes hat sie verändert. Sie bekennen Gottes Herrschaft über alle Welt. Sie klagen über das, was dem Wesen und Willen Gottes entgegensteht. Und sie bitten um Gottes Wirken. Lob, Klage und Bitte. Damit beginnt es. Wir treten vor Gott. Wir preisen ihn als unseren Schöpfer und rühmen seine Größe. Gott verändert nicht schlagartig unsere Situation. Doch er verändert den Menschen, jeden ganz persönlich. Aus der Kraft des Geistes können wir Zeugen und Boten der Veränderung sein, die Gott schaffen will. Wo dieser Geist weht, erfahren wir die Kraft und die Freiheit Gottes. Da entsteht der neue Mensch, frisch eingekleidet. Die Früchte des Geistes machen ihn neu und anziehend: Demut, Sanftmut, Güte, Barmherzigkeit, Friede… Solche Kleidung gibt es nicht zu kaufen. Sie ist nicht durch eigene Kraft zu erschaffen, dazu braucht es die Kraft des Heiligen Geistes. Sie wird erfahrbar und spürbar. Ich sehe nicht mehr über die Nöte und Sorgen des anderen hinweg, sondern schaue hin und mache sie zu meinen eigenen Nöten. Doch auch ich muss sie nicht bei mir behalten. Ich darf sie an das Kreuz bringen. Jesus nimmt sich dieser Nöte an. Er hilft uns zu diesem neuen Leben. Das ist der Auftrag von Gemeinde: neues Leben in diese Welt zu bringen. Jeder, wie er kann, jeder, wo sich die Gelegenheit bietet. Such das Beste für deine Stadt! Es zeigt sich, wie der neue Mensch in dir in Erscheinung tritt. Die alte Wesensart ist weg. Die Fesseln, mit denen wir durch Satan gebunden waren, sind zerrissen, wir gehören Gott mit unserem ganzen Wesen. Darin erkennen wir Gottes Handeln an uns. Er wird durch uns sichtbar. Im Kraftfeld seines Geistes sind wir als neuer Mensch in seiner Gegenwart Zeichen seiner Liebe, um welche wir jeden Tag neu bitten dürfen, denn der „alte Mensch“ ist noch da und hätte gern die ausgebeulten Jogginghosen wieder. Lass dich täglich mit den neuen Kleidern Gottes anziehen und spüre, wie der neue Mensch in dir Raum gewinnt.
Elke Heckmann