Ich mach das freiwillig….
Da bin ich wieder, zwei Wochen Urlaub sind schnell vorbei. Zwei Wochen der Erholung, des Abschaltens, aber auch der körperlichen Anstrengung.
Auf unserem Pilgerweg zwischen Schweinfurt und Dinkelsbühl auf der Via Romea haben wir sehr viel erlebt und erfahren. Gottes herrliche Schöpfung ist so vielfältig, dass man täglich neu ins Schwärmen gerät. Ich möchte euch gern von einer Erfahrung berichten, die ich auf dem Weg von Aub nach Rothenburg ob der Tauber gemacht habe. Das war in diesem Jahr unsere längste Etappe mit einer Länge von 27km. Das klingt zunächst erst einmal machbar. Die Strecke war hervorragend für Radfahrer ausgebaut, der Weg war asphaltiert. Das ist für die Gelenke eines Wanderers allerdings eine Tortur. Nach ca. 20km kam ich an einen Punkt, an dem ich mit stärkeren Schmerzen in den Füßen zu kämpfen hatte. Mit jedem Kilometer wurden die Schmerzen stärker, gingen die Schienbeine hinauf. Ich dachte, mir würden die Beine zerbrechen. Immer wieder mussten wir Pausen einlegen, damit ich mich erholen konnte. Eigentlich habe ich schon eine gewisse Leidensfähigkeit, aber das schien mir unerträglich. Folgende Gedanken stellten sich ein: „Was mache ich hier eigentlich? – Das ist mein Urlaub! – Warum tue ich mir das an? – Ich laufe hier freiwillig, warum tut das dann so weh?“ Und dann kommen solche Gedanken: „Jesus hat für mich viel größere Schmerzen ausgehalten. Er ist für mich mit einer Geißel geschlagen worden, das Blut, das die harten Metall-/ Knochenspitzen zum Fließen gebracht haben, ist für mich geflossen. Er musste dieses Kreuz den Berg hochtragen und dann haben sie ihn daran festgenagelt. Er hat das FREIWILLIG getan, für mich!!!!“
Nicht, dass meine Schmerzen dann aufgehört hätten, aber meine Gedanken waren angeregt. Wenn ich etwas aus Liebe mache, dann nehme ich auch Belastung und Schmerz auf mich. Ich bin doch am Ende des Weges mit dem Ziel belohnt worden. Rothenburg ist immer wieder schön, die Stadt mit ihren schönen Häusern, Türmen und Mauern. Das Wetter war schön, wir hatten eine gute Unterkunft und gutes Essen. Wir sind freundlichen Menschen begegnet. Wie schön muss das erst sein, wenn wir unser Lebensziel erreichen! Wenn alle Beschwerlichkeiten, Tränen und Schmerzen vorbei sein werden. Wenn wir bei Jesus sind, haben wir unser Ziel erreicht. Er hält für uns eine liebliche Wohnung bereit. Meine Seele verlangt danach. Mein Leib und meine Seele freuen sich auf den lebendigen Gott. So wie die Vögel ein Zuhause haben, werde auch ich im Himmel ankommen. Der Herr ist Sonne und Schild, er gibt Gnade und Ehre. Und lässt es uns nicht am Guten mangeln. (nach Psalm 84)
Deshalb freue ich mich schon jetzt auf die nächsten Etappen unseres Pilgerwegs. Und auch bis dahin will ich meinen Weg mit Jesus fröhlich gehen, denn ich weiß, er kennt mich, auch meinen Schmerz.
Herzlich grüßt,
Elke Heckmann