Gott ist gegenwärtig
Die gewählte Überschrift ist die Anfangszeile eines Gemeindeliedes von Gerhard Tersteegen, 18. Jahrhundert. Ein altes Lied. Momentan eins, was wir eher hören als singen. Gott ist gegenwärtig. Wenn ich dieses Lied in Andacht im Gottesdienst singe / höre, dann glaube ich an diese Gegenwart. Manchmal kann ich sie vielleicht sogar spüren. Toll, wenn das so ist. Doch was passiert, wenn ich nicht in der Stille und Andacht einer Kirche sitze? Wo ist da die Gegenwart Gottes zu erleben?
Unser Leben ist turbulent, laut und hektisch. Von Terminen gehetzt, von täglichen Zeitabläufen getrieben, wird es schwierig, in die Stille zu kommen. Der Alltag setzt uns zu. Wir denken vielleicht nicht mal darüber nach, wie wir in diese Zeit auch noch eine Zeit für Andacht, Besinnung und Gebet einbauen sollen. Bibellese – Fehlanzeige. Wenn der Wecker klingelt, schlägt die alltägliche Routine zu. Wir brauchen aber mehr. Wenn uns die Begegnung mit diesem Gott wichtig ist oder werden will, dann braucht es ein Umdenken, ein neues Handeln.
Schwierig, aber nicht unlösbar. Wie also gelange ich in die Gegenwart Gottes? Step by step – ist die Antwort. Wenn du die Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringst, sing mit ihnen ein Lied im Auto. Schalt das Radio aus und singe, „Ich freu mich auf den Tag mit dir“ (Kommunität Gnadenthal). Ein Anfang ist gemacht. Wenn du wartest, dass die Kinder aus der Schule kommen, das Essen kocht, setz dich hin, trink deinen Kaffee und lies die Losung des Tages, die Bibellese für diesen Tag. Beginne die Mahlzeiten mit Gebet. Lege deinen Tag am Ende des Tages zurück in Gottes Hand. Bitte darum, dass ER das gutmacht, wo du versagt hast. Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag eine Übung, vielleicht am Anfang nur für dich. Aber es wird ein mehr geben. Du wirst merken, du fühlst dich gut, wenn Gott dabei ist. In dich kommt sein Frieden. Mit diesem Frieden beginnst du einen neuen Tag. Gott verändert dein Leben. Vielleicht stellst du deinen Wecker fünf Minuten früher, dann hast du fünf Minuten(mehr) für deine Beziehung zu Gott. Lade ihn ein in dein Leben, er wartet darauf. Gerhard Terstegen schreibt das so: „Komm in mir zu wohnen, lass mein Geist auf Erden dir ein Heiligtum noch werden. Komm, erhabnes Wesen, dich in mir verkläre, dass ich dich stets lieb und ehre. Wo, ich geh, sitz und steh, lass mich dich erblicken und vor dir mich bücken.“ Gib Gott die Chance dein Leben zu gestalten. Dann wirst du merken, dass es sein Wesen ist, was dir hilft, deinen Tag zu durchleben und auch die verrücktesten Tage zu durchstehen.
Seine Gegenwart an jedem Tag wünscht euch
Elke Heckmann