EWG – „Einer wird gewinnen“ …
… war der Name einer Spielshow des Showmasters Hans-Joachim Kuhlenkampff, der im letzten Monat 100 Jahre alt geworden wäre. In den live im Fernsehen übertragenen EWG-Shows traten in der Zeit von 1964 bis 1987 jeweils Kandidaten aus unterschiedlichen europäischen Ländern so lange gegeneinander an, bis nur noch einer im Spiel war. Dieses Prinzip der Spiel- und Quizshows, dass Kandidaten gewinnen wollen und sich durchsetzen müssen, wurde seitdem vielfach kopiert, modifiziert und ist inzwischen gang und gäbe aktueller Fernsehunterhaltung.
So sehr uns der entschiedene Wille zu gewinnen beim Spiel (und übrigens auch beim Sport) fasziniert, so sehr ist aber auch zu bemerken, dass wir auf anderen Gebieten unseres täglichen Lebens eine entsprechende klare Ausrichtung verlieren. Oft verwechseln wir gegenseitige Anerkennung, Respekt, Wertschätzung, kulturelle Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz mit Gleichgültigkeit. Es ist nämlich alles andere als Wertschätzung, wenn ich etwas akzeptiere, weil es mir eigentlich gleichgültig ist. Wenn mir etwas gleichgültig ist, also alle möglichen unterschiedlichen Sehensweisen, Interpretationen und Auffassungen sind gleich gültig, dann verliere ich meine Ausrichtung, mein Ziel.
Als Christen haben wir einen Lebensentwurf. Wir folgen dem Evangelium Jesu, hoffen und vertrauen auf seine Zusage, dass Er wiederkommt und das Reich Gottes errichten wird. Das Reich Gottes ist unser Ziel – hier ist die „Show“ zu Ende und EINER wird gewinnen, im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Lüge und Wahrheit, Tod und Leben. Wenn wir auf den Sieg wetten sollten, hätten wir gute Chancen, denn der Gewinner steht schon fest: Jesus Christus. In einem Kirchenlied heißt es: „Wenn du das Ende kennst, setz alles auf eine Karte“.
Das Pfingstfest steht vor der Tür und zu Pfingsten feiern wir, dass uns der Heilige Geist geschenkt wurde, der uns auf unserem Lebensweg begleiten und führen soll. Der Heilige Geist, der uns letztlich auch die Hoffnung schenkt, dass wir das Ziel erreichen. Wie unser Lebensweg, das „Spiel des Lebens“ abläuft und was es für uns zukünftig bereithält, kann keiner von uns sagen. Keiner weiß, welche Wege ihn das Leben bis zum Ziel führen wird, aber jeder von uns darf auf Gott vertrauen.
Ach ja, zum Lebensweg soll Hans-Joachim Kuhlenkampff einmal gesagt haben: „Ich weiß nicht, wohin ich gehe, aber ich gehe nicht ohne Hoffnung.“
Mit herzlichen, hoffnungsvollen Wünschen
Ulrich Hykes