An Gottes Segen ist alles gelegen
„Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt’s in einen löchrigen Beutel.“ Hag 1,6
Den Monatsspruch für den neuen Monat lesen wir im Propheten Haggai. Zu seiner Zeit war die Lage Israels katastrophal. Das jüdische Volk war aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Die wichtigsten Kultstätten waren zerstört. Eine Dürreperiode machte den Menschen zu schaffen. Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft machte ihnen Probleme. Sie wollten ihren Tempel aufbauen und gerieten immer wieder in Schwierigkeiten. Dabei verstand man diesen Tempel als Ort der Anwesenheit Gottes bei seinem Volk. Das führte zum Konflikt zwischen den Befürwortern eines baldigen Aufbaus und dessen Gegnern.
Zu diesem Konflikt äußert sich der Prophet Haggai: Das Volk – so schreibt er – sage, die Zeit für den Wiederaufbau des Tempels sei noch nicht gekommen. Aber eben diese Leute lebten „in getäfelten Häusern“. Während das Haus Gottes als Ruine auf dem Tempelberg stehe, hätten sie genügend Zeit und Geld, ihre eigenen Häuser zu bauen.
Nun hält der Prophet den Israeliten einen Spiegel vor Augen. Er zählt ihnen alltägliche Dinge vor und das dazugehörige Ergebnis. Säen und ernten, essen und sattwerden, sich kleiden und frieren, Geld verdienen und arm sein. Sie arbeiten hart, mühen sich und was passiert? Sie haben eine schlechte Ernte, nichts zu essen und zum Anziehen, haben kein Geld. Wer wäre da nicht frustriert?
Was war geschehen, dass sie so eine schlechte Lage trotz aller Bemühungen hatten? Nicht automatisch wurden die Bemühungen mit Reichtum und Wohlstand belohnt. Die Frage, die sich stellt, ist folgende: Haben sie in allen Bemühungen und Arbeiten Gott mit im Boot gehabt?
Im Psalm 127 lesen wir folgendes: „Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.“
Also kommt es immer wieder darauf an, wie wir in unserem Leben die Prioritäten setzen. Bitten wir ihn darum, uns die richtigen Wege zu zeigen und bitten wir ihn um Hilfe, jeden Tag neu. Wir dürfen staunen lernen, was wir alles geschenkt bekommen.
Ich wünsche allen offene Augen für Gottes Tun.
Elke Heckmann