Wenn die Masken fallen…
Ich sehe so einige Gesichter vor mir, die diese Überschrift gerade lesen. Momentan denken wir natürlich an die Schutzmasken, die uns vor der Virusgefahr schützen sollen. Wir wünschen uns, dass diese Masken fallen, symbolisiert es doch, dass es endlich wieder normal wird.
Mein Gedanke an die Masken bezieht sich allerdings auf den Fasching / Karneval. In diesen Tagen ist die Hochzeit des närrischen Vergnügens, auch wenn es in diesem Jahr wieder unter erschwerten Bedingungen nur ein bisschen oder gar nicht stattfindet. Was verbirgt sich hinter diesen Masken, die einem dazu verhelfen, in eine andere Rolle zu schlüpfen? Zunächst ist es wohl genau das Reizvolle daran, ein Anderer zu sein. Hinter der Maske fühlt man sich sicher und verhält sich einfach mal anders.
Doch dann kommt der Aschermittwoch, dann ist alles vorbei. Die Masken fallen, die Verkleidung wird weggepackt. An vielen Orten ist es Tradition, eine Strohpuppe zur Mitternacht zu verbrennen. Diese Strohpuppe symbolisiert die Laster, Verfehlungen und Sünden der karnevalistischen Tage. Jetzt beginnt die Fastenzeit.
Wie oft aber verstecken wir uns hinter Masken, auch wenn kein Karneval ist. Wir wollen nicht erkannt werden, sind froh, wenn uns keiner sieht. Vielleicht soll uns auch Gott nicht sehen, weil wir genau wissen, dass wir seinen Vorstellungen nicht entsprechen? Schon Adam versteckte sich, als er von der Frucht gegessen hatte, die ihm Eva gereicht hatte. Er hatte sehr wohl erkannt, dass er einen verhängnisvollen Fehler begangen hatte. Und bei Jeremia lesen wir: Meinest du, dass sich jemand verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. (Jer 23, 24)
Wir können Gott nicht täuschen, er sieht uns, auch im Verborgenen, auch hinter unseren Masken. Vor ihm können, dürfen und müssen wir ehrlich, müssen wir wir selber sein- mit allen Fehlern, Ecken und Kanten. Aber wir müssen so nicht bleiben. Nehmen wir die Masken ab und treten IHM gegenüber. Wenn wir offen für ihn sind, beginnt ein neues Leben.
Herzlich grüßt
Elke Heckmann