Glauben beginnt nicht mit dem Kopf
Vor fast genau zwei Jahren, zum Beginn des Lockdowns, begann ich zu joggen. Allein wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, aber ein guter Freund fragte mich, ob wir gemeinsam starten könnten. So begann der Weg der Leidenschaft, was zu Beginn Leiden schaffte – kurze Wege mit viel Seitenstechen. Aber wir ermunterten uns, trieben uns an und kamen doch dann irgendwann in Übung, sodass wir heute schon ziemlich lange Strecken überstehen und uns auch mal wieder weiter herausfordern.
Sich im Glauben in Bewegung setzen ist auch immer wieder eine Herausforderung. Jesus machte sich auf den Weg, um sein „Jüngerteam“ für die größte Sache der Welt zusammenzustellen. Immer wieder spricht mich die Situation an, als Jesus den Fischer Simon ansprach, um nochmal auf den See zu fahren und zu fischen. Simons Kopf signalisierte aber: „Als Experte habe ich schon alles versucht. Das wird nichts mehr.“ Aber die Füße begaben sich auf Jesu Wort in Bewegung. Es war wohl der Fang seines Lebens. Und dann folgte der Auftrag seines Lebens.
Zurück zu meinen Füßen. In der letzten Zeit wurde in mir ein Gedanke wach, das Joggen mit mehreren Menschen zu teilen. Und nicht nur die Gemeinsamkeit, sondern auch das Wort Gottes zu teilen, also eine Art Lebens-Lauf. Mein Kopf meldete sich zu Wort und stellte die Umsetzung in Frage. Auch die Frage danach, ob die Menschen in der Umgebung sich dafür interessieren? Und wie soll es bekannt werden? Der Weg vom Kopf über das Herz in die Füße war der Weg im Gebet.
Der Glaube beginnt im Kopf, mit dem Vorsatz, aber er wird aktiv mit den „Füßen“, denn ich werde ohne die damit verbundene Bewegung nicht die Erfahrung machen, was daraus werden kann. Jesus hilft auch mal bei zu viel Kopflastigkeit nach. Vor einigen Tagen lag die monatlich erscheinende Stadtteilzeitung „Lurup im Blick“ im Briefkasten unserer Kirche. Schon auf Seite 2 erstaunte mich eine große Überschrift „Lurup in Bewegung“ – eine Suche nach Akteuren, die ein Sportprogramm für den Alltag und zwischendurch anbieten können. Dazu gab es eine „Bewegungsapp“, in der man die Angebote einstellen, bewerben und nutzen kann.
Durch all das zum Thema wurde mir dann deutlich gemacht: „Was brauchst du noch? – Setz Dich in Bewegung!“
Und mit Jesus zusammen gerät einiges in Bewegung und „Aufpassen!“- es könnte auch nach vorne losgehen?. Das wünsche ich mir, mit dir und für uns. Lassen wir uns in Bewegung bringen, persönlich und in der Gemeinschaft, mit den geschenkten Gaben und Möglichkeiten – zwischen Spannung und Entspannung.
Und lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens (Jakobus 12,2)
Jörg Habekost