Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht. 3.Johannes 2
In Zeiten der schnellen Nachrichten über WhatsApp, Telegramm, Twitter, Signal, Tik Tok usw. ist es ein ziemlich seltenes Ereignis, wenn im Briefkasten ein Brief liegt, der nichts mit Rechnungen oder behördlichen Dingen zu tun hat. Umso mehr freut man sich, wenn man also einen ganz privaten Brief bekommt.
Die Überschrift dieses Impulses ist ein Vers aus einem Brief. Der Apostel Johannes schreibt an seinen Freund Gajus. Er möchte ihm zusprechen, dass es ihm gutgehen soll. Seine Lebensumstände sollen ihm zum Glück gereichen. Er soll entfalten können, was in ihm steckt. Körperliche Gesundheit wünscht er ihm. Gajus soll Erfüllung und inneren Frieden finden.
Das Aussprechen guter Wünsche fällt uns leicht, wenn uns jemand nahesteht. Wir sind es gewohnt, weil wir familiäre Bindungen und freundschaftliche Beziehungen pflegen wollen. Und so ist es nicht nur eine Floskel, wenn wir Gutes wünschen. Es liegt uns wirklich am Herzen. Johannes geht sogar noch einen Schritt weiter. Er sorgt sich nicht nur um das körperliche Wohlergehen des Freundes, sondern auch um dessen Seele.
Die moderne Medizin hat längst erkannt, dass Gesundheit ganzheitlich, nämlich physisch, psychisch und geistlich, zu betrachten ist. Hierbei muss nicht alles perfekt sein, es muss miteinander im Einklang stehen. Dann fühlen wir uns wohl, selbst in Krankheit oder Schwachheit. Gesundheit, Krankheit, Schwachheit und Stärke, dürfen wir hierbei getrost in Gottes Hand legen. Er kümmert sich in allen Dingen in liebevoller Fürsorge um uns. Er sieht immer den ganzen Menschen und möchte uns heil machen, Leib, Seele und Geist in Einklang bringen. Das so anzunehmen, zu erkennen, dass wir weder dem Schicksal noch dem Zufall unterliegen, ist das Vertrauen unsererseits. Wer das glaubt, steht fest mit seinen Beinen im Leben.
Wir sehen aber auch, dass nicht jeder an dieser Stelle steht. Viele Menschen „nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand“, wollen ihre Ansichten, ihre Ansprüche mitunter erzwingen, auch auf Kosten anderer. Wir leben in einer Welt, in der uns täglich Egoismus, Kriege, soziale Ungerechtigkeiten und in Folge Krankheit, Not, Elend und vieles Traurige mehr begegnen. Das auszuhalten hat auch etwas mit unserem Wohlergehen tun. Wir müssen erkennen, dass nicht alle an der gleichen Stelle stehen. Das andere, mitunter auch böse, Überzeugungen vorhanden sind. Der Wunsch nach Gesundheit der Seele zielt auch darauf, dass uns das gefühlsmäßig nicht überfordert, sondern dass wir gefestigt bleiben und darauf vertrauen, dass Gott am Ende sein Urteil spricht.
Wir leben in einer Welt, wo es so ist, dass Wohlergehen und gegenseitiges Wohlwollen nicht überall vorhanden sind. In dieser Welt müssen wir uns positionieren. Für unsere eigene Gesundheit an Leib, Seele und Geist ist es dabei wichtig, dass wir unser Herz von Hass freihalten und bereitbleiben, Gott wirken zu lassen. Dann und nur dann wird es gelingen, mit dem Frieden Christi in dieser Welt ein Zeugnis zu geben und einen Ausgleich zu schaffen. Wir und unsere Welt brauchen diese Gesundheit und das Wohlergehen an Leib, Seele und Geist.
Und wenn ihr das nächste Mal einen Brief schreibt, so wünscht Wohlergehen, Gesundheit und die Ruhe für die Seele.
Herzlich grüßt mit diesen Wünschen
Elke Heckmann