So klingt der Sommer
Wenn ich morgens die Terrassentür öffne, genieße ich für einen Moment die Geräusche um mich herum. Die Vögel zwitschern, Nachbars Katze streift durch die Büsche, irgendwo bellt ein Hund, der ein oder andere macht sich auf den Weg zur Arbeit. Manchmal ist es aber auch einfach nur eine wohltuende Stille, die mich umgibt und die ich genieße.
Im Laufe des Tages verändern sich die Geräusche. Da mäht einer den Rasen (das kommt dieses Jahr eher seltener vor), einer sägt Holz, Kinder kommen laut lachend oder schreiend zu Fuß oder dem Rad vorbei. Die Nachbarin ruft ihren Mann zum Kaffee und so geht es weiter, bis in den Abend hinein. Auch da kann man den Vögeln gut zuhören. Mit dem Zirpen der Grillen oder dem Brummen des Mähdreschers geht es in die Nacht.
Musikalisch ist schon viel über den Sommer geschrieben worden. Da ist das berühmte „Summertime“ von George Gershwin, oder auch „Der Sommer“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, ein Stück, dass mit einem gewaltigen Gewitter endet und musikalisch lautstark umgesetzt wird. Viele Komponisten haben auf ihre Weise den Sommer beschrieben.
Für mich hat der Sommer viele Facetten. Ich mag die Ruhe im Wald, das Zwitschern der Vögel, das Brummen der Insekten (das hohe Summen der Mücken in der Nacht mag ich eher nicht), das Knirschen der Schuhe beim Wandern aber auch das Plätschern des Wassers an Seen und Bächen. Wenn man sich am Grill versammelt und die Leichtigkeit des Sommerabends bei gutem Essen und Trinken mit Gesprächen verbringt, dann hilft mir das, um aufzutanken.
Dafür bin ich dankbar. Ich nehme das nicht einfach nur so hin. Gott hat jeden dieser Tage gemacht, er hat uns seine Schöpfung geschenkt. Dankbar nehme ich Geräusche und Stille wahr, weil meine Ohren hören können. Die Farben und das warme Sonnenlicht nehme ich wahr, weil ich sehen kann. Über Berg und Tal kann ich wandern, weil meine Füße gehen können. Im See kann ich das Wasser genießen, weil ich schwimmen kann und die Kühle des Wassers auf der Haut spüre.
Der Sommer geht vorbei, aber die Schönheit, das Licht und die Wärme des Sommers nehme ich mit in den Herbst und in die kühlen und dunklen Tage.
Und eins hätte ich beinahe vergessen – wen wundert es? Das sanfte Rauschen eines Sommerregens klingt wirklich ganz wohltuend in meinen Ohren.
Allen noch ein paar geräuschvolle Sommertage.
Elke Heckmann