Wenn jemand deine Hilfe braucht, verweigere sie nicht! Kannst du ihm helfen, dann tu es auch!“Sprüche 3,27 (Basisbibel) Monatsspruch für Mai
Noch Fragen? Eine klare Anweisung.
Wenn ein Mensch Hilfe braucht und ich kann sie ihm geben, dann soll ich es auch tun. Und nicht lange lamentieren, überlegen, zögern, zaudern und abwägen. Denn wer Not hat, braucht Hilfe. Ja, in diesem Wort steckt sprachlich sogar die Tendenz, dass ihm diese Hilfe auch zusteht. Dahinter steht Gottes Wille und Fürsorge für die Notleidenden.
Und wenn Gott uns die Möglichkeit dazu gegeben hat, sei es finanziell, von unserer Kraft her oder unseren Fähigkeiten, dann will Gott durch uns helfen.
Dahinter steht nicht nur die Erkenntnis, dass wir selbst ja auch in die Situation kommen könnten, dass wir Hilfe nötig hätten und dann froh wären, wenn jemand uns einfach helfen würde. Es ist nicht nur der Gedanke des Ausgleichs.
Es ist auch das Wissen, dass unser „Vermögen“, letztlich auch geschenkt und von Gott anvertraut ist, selbst, wenn wir mit unserer Kraft und Arbeit dazu beigetragen haben. Dass wir das konnten, ist am Ende auch eine gnädige Zuwendung Gottes.
Aber manchmal ist das mit der Hilfe auch nicht so eindeutig. Wenn meine Hilfe, den Bedürftigen nur in seiner Hilflosigkeit belässt, obwohl er vielleicht mit „anderer“ Hilfe da herausfinden könnte. Oder wenn das Geld, das ich spende, am Ende nicht den Betroffenen hilft, sondern andere nur reicher macht. Oder… ach, die Liste könnte noch lang werden, denn mit der Hilfsbedürftigkeit von Menschen werden im großen Kontext oft Geschäfte gemacht. Da müssen wir uns schon Gedanken machen, was dem oder den Betroffenen wirklich hilft und was nicht. Leider.
Aber dennoch: Die Frage „Kann ich helfen?“, sollte selbstverständlich sein. Und ich stecke mir jetzt öfter mal etwas Geld in die Tasche, um es dem zu schenken, der mich bittet. Oder ich kaufe und verschenke ein Brötchen an den, der Hunger hat.
Wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter lehrt auch dieses Wort vom Betroffenen her zu denken. (Lukas 10,36)
Viel Mut! Mit herzlichen Grüßen,
Eckardt Meyer