Himmelfahrt
Zu Zeiten der DDR kursierte folgender Witz: „Wieso muss Walter Ulbricht nach seinem Tod in den Himmel laufen? – Weil er die Himmelfahrt abgeschafft hat.“ In den früheren 70iger Jahren wurde dieser Feiertag in der DDR durch den damaligen Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht gestrichen.
Heute dürfen wir diesen Feiertag begehen. Nur, was ist daraus geworden? Junge Burschen gehen mit Bollerwagen und Bierkasten los und feiern „Vatertag“. Der eigentlichen Bedeutung des Feiertags wird kaum mehr Beachtung geschenkt. Auch in christlichen Gemeinden spürt man, dass der Feiertag häufig zu Kurzurlauben genutzt wird, man verreist, die Kirchen sind (noch) leerer als sonst.
Mit der Himmelfahrt wird man im Glauben herausgefordert. Etwas Unnatürliches ist passiert. Im Lukasevangelium lesen wir in wenigen Sätzen darüber:
„Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.“
Jesus kehrt zurück in den Himmel, zum Vater. Wir sprechen im Glaubensbekenntnis: …Er sitzt zur Rechten des Vaters…
Das Bekenntnis des Glaubens spricht aus, was passiert ist. Jesus ist wieder mit dem Vater vereint. Seine „irdische“ Mission ist erfüllt. Jetzt sind wir dran, die, die das glauben und Jesus nachfolgen.
Wenn am Himmelfahrtstag Gottesdienste in der Natur stattfinden, dann ist das ein gutes Statement zu erzählen, was damals passiert ist. Und dann verstehen vielleicht auch junge Burschen, dass der „Vatertag“ ein Tag des himmlischen Vaters ist und ihm die Ehre gebührt.
Einen frohen „Vatertag“ wünscht
Elke Heckmann