Dient einander – Eine Gabenorientierte Mitarbeiterschaft

von | 19 Jul, 2024 | 4 Minuten, Lesedauer

In Apostolischen Gemeinden sollen die Dienste und Aufgaben den von Gott gegebenen Gaben der Mitarbeiter entsprechen. „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus 4,10). Eine „gabenorientierte Mitarbeiterschaft“[1] ist somit eine Grundlage für eine erfüllte, freudige und gesegnete Arbeit in den Gemeinden.

Diese Aufforderung des Petrus bezeichnet in besonderer Weise das Selbstverständnis des Dienstes und der Mitarbeit in Apostolischen Gemeinden. Hierbei sind dem Vers sechs wesentliche Aussagen zu entnehmen:

    1. Dient …“ ist eine Aufforderung. Kein Nachfolger Jesu kann sich dem verschließen. Es geht nicht um Lust, persönliche Neigungen, vermeintliche Stärken oder Schwächen, es geht um den eindeutigen Auftrag des Herrn.
    2. Die Aufforderung zum Dienst gilt allen. Gemeinde Christi lässt sich nicht aufteilen in Geber und Empfänger des Dienstes. Nachfolger Jesu sind immer beides: Bedürftige, die des Dienstes anderer bedürfen, und Diener, die sich anderen im eigenen Dienst zuwenden.
    3. Jeder hat eine Gabe. Es gibt keinen, der keine Gabe hat.
    4. Jeder soll mit seiner Gabe dienen. Es kann vorkommen, dass für Aufgaben und notwendige Dienste in den Gemeinden zunächst keine Gaben erkennbar sind. Das rein organisatorische Schließen von Lücken bei der Verteilung von vakanten Aufgaben wird jedoch dem Anspruch nach Gott gegebener Gabenorientierung nicht gerecht. Gemeinde Christi darf und muss darauf hoffen und darum beten, dass Gott immer wieder Gaben schenkt, erweckt und offenbart.
    5. Gaben sind Zeichen der Gnade Gottes.  Sie sind von ihm geschenkt und weder erarbeitet noch durch besondere Leistungen oder Treue im Glauben verdient.
    6. Dienst in der Nachfolge Jesu geschieht immer im Auftrag Gottes. Der Diener verwaltet die „mancherlei Gnade Gottes“ als „guter Haushalter“. Es steht ihm also nicht zu, seinen Dienst zur eigenen Ehre auszuführen oder gar zu entscheiden, wann, wo und für wen er seine von Gott geschenkten Gaben einsetzt.

Wer als Christ seinen geistlichen Gaben gemäß lebt, arbeitet nicht mehr aus eigener Kraft, sondern der Geist Gottes arbeitet in ihm. So kann ein ganz „gewöhnlicher“ Mensch im wahrsten Sinne des Wortes außergewöhnliche Leistungen vollbringen. Im Umkehrschluss folgt daraus aber auch, dass sich ein Christ, der sich in Aufgaben engagiert, die nicht seinen Gaben entsprechen, erschöpft und er nicht selten „ausbrennt“ und resigniert aufgibt. Nur wer im Einklang mit seinen geistlichen Gaben lebt, wird wirkliches Lebensglück finden, weil nur so das Leben eine klare Richtung hat.

Gemeinde Christi kann nur da (über)leben, wo alle Gaben, die Gott in die Gemeinde „hineinschenkt“, gemeinsam zum Einsatz kommen. Das erklärte Ziel Apostolischer Gemeinden ist daher, diese Gaben zu entdecken und ihnen Raum zu geben, sich in der Mitarbeit zu entfalten.

 

[1] Begriff nach Christian A. Schwarz, z.B. u.a. in: Die natürliche Gemeindeentwicklung, C&P Verlag, o. S.

 

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