Christliches Leben

von | 31 Jul, 2024 | 5 Minuten, Lesedauer

Grundlage christlichen Lebens ist die Anerkennung Jesu Christi als Herrn unseres Lebens.

Zeichen des christlichen Lebens ist die Jüngerschaft, also die Nachfolge Jesu Christi. Paulus schreibt hierzu an die Christen in Philippi: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war“ (Phil 2,5). Es geht also darum, Jesus gleich zu werden, auch wenn unsere menschlichen Schwächen uns hierbei immer im Weg stehen werden. Jesus sagt dazu: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn.  Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun“ (Joh 14,12). Jesus verspricht also, dass er uns in unserer Nachfolge nicht allein lassen will. Er sagt zu, dass er sich selbst in unseren Schwachheiten offenbaren will. „Und er [Jesus] hat zu mir [Paulus] gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit“ (2. Kor 12,9).

Die Ausprägungen christlichen Lebens sind sehr vielfältig. Nicht jeder lebt als Mönch, nicht jeder als Wanderprediger und sowohl Frömmigkeitsstile als auch theologische Überzeugungen weichen zum Teil stark voneinander ab. Die Vielzahl der Kirchen und Gemeinden ist ein sichtbares Zeichen dafür. Trotz aller Unterschiede muss christliches Leben aber immer auf der Grundlage des Glaubens an Jesus Christus und sein Evangelium aufbauen, ansonsten verliert es seine Berechtigung.

Entscheidend für die Lebensausrichtung als Christ ist der Glaube. Der christliche Glaube ist kein abgetrennter Teil unserer Persönlichkeit, der zu bestimmten Zeiten und Gelegenheiten hervorgeholt wird. Er ist auch mehr als die Summe der Erkenntnisse, die wir aus der Heiligen Schrift gewonnen haben und die es etwa gelte, bei jeder Gelegenheit aufzusagen. Der Glaube ist eine uns innewohnende Geisteskraft, die uns befähigen will, unsere gesamte Lebensweise im Vertrauen auf Gott und nach seinen Weisungen auszurichten. Christliches Leben gelingt, wo der Glaube alle Bereiche und alle Entscheidungen unseres Lebens durchdringt, wo er positiv gestaltende Kraft werden kann.

Entscheidend für die Lebensweise als Christ sind neben Glaube auch Hoffnung und Liebe, wobei der Apostel Paulus dazu schreibt, dass davon die Liebe das Größte sei (1. Kor 13,1-13). Diese Liebe ist gegründet in Gott, vom dem Johannes schreibt: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1. Joh 4,16). Die Liebe verbindet uns mit Gott und ermöglicht, dass Gott in unserem Leben sichtbar wird. Jesus sagt dazu: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13,35).

Ziel des christlichen Lebens ist die Veränderung hin zum Reich Gottes. Hierzu ist sowohl unsere eigene Veränderung, aber auch die Veränderung der Menschen und der Gesellschaft notwendig. Somit sind Glaubensüberzeugung und christliches Leben sowohl eine private als auch eine öffentliche Angelegenheit. Jesus verweist bei der Frage nach den Voraussetzungen zum Einzug in das Reich Gottes, dem Erbe des ewigen Lebens, auf das doppelte Liebesgebot, der Liebe zu Gott dem Herrn und der Liebe zu den Mitmenschen als Grundhaltung unserer Lebensführung: „Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Er [Jesus] aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst«. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben“ (Lk 10,25-28).

 

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