Herzliche Worte und gegenseitige Wünsche des Friedens Gottes: In Berlin ist am 15. September 2024 die gemeinsame kirchliche Erklärung zur Predigtgemeinschaft von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterzeichnet worden.
Es war wie ein Doppelpunkt: Die Erklärung ist ein Ergebnis von dreißig Jahren gewachsenem Vertrauen. Zugleich ist sie eine Ermutigung, nun weitere Schritte der gemeindlichen nachbarschaftlichen Gastfreundschaft zu leben. Eine Handreichung für Gemeindeleitungen mit praktischen Tipps für die konkrete Umsetzung wurde beworben und ist auf der Homepage der VEF zu finden.
Der Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt war geprägt von sowohl freikirchlichen als auch landeskirchlichen Traditionen. Es wurde „Lobe den Herren“ mit Orgelbegleitung gesungen und „10.000 Gründe“ mit einer Band. Es gab Talare und das Vaterunser und eine Predigt des VEF-Beauftragten Konstantin von Abendroth.
„Wir hören kein freikirchliches Wort hier, und kein landeskirchliches Wort dort, sondern das eine Wort Gottes an einem Ort, Wort des Lebens, das unsere Kirchen trägt und gründet“, so die Bischöfin Kirsten Fehrs in ihrem Zuspruch des Vertrauens an die VEF. Präses Marc Brenner stellte die gemeinsame Grundlage in den Mittelpunkt: „Wir wissen uns gesandt gemeinsam das Evangelium zu verkündigen. Es geht um die zentrale Botschaft von der Gnade Gottes und der Erlösung durch Jesus Christus.“
Der VEF-Präsident bat „stellvertretend Schwester Fehrs um Vergebung für fehlende Wertschätzung und entstandene Verletzungen“. Gegenüber Paulus Rat in Epheser 4,2, achtungsvoll und respektvoll miteinander zu sein, sei man im Lauf der Geschichte immer wieder aneinander schuldig geworden. Die aktuelle Erklärung sei eine Einladung, diese Gemeinschaft nun weiter wachsen zu lassen.
In der Predigt wurde die Festgemeinde an die Botschaft vom Kreuz erinnert. Die Nachricht der Liebe Gottes sei Motivation und Kraftquelle für Predigtgemeinschaft, so Konstantin von Abendroth. Die Hingabe Jesu Christi befreie von einer Überverantwortung für die eigene Gemeinde und helfe, andere Gemeinden mit ihren Eigenheiten wertzuschätzen. Gemeinsam sei man ein Segen für die Gesellschaft, die gerade in angstvollen Zeiten den Zuspruch der Liebe Gottes brauche.
Beim anschließenden Empfang im Haus der EKD gab es ein Grußwort von Pfarrer Dr. Lothar Triebel, der stellvertretend für die Arbeitsgruppe sprach, die die Erklärung erarbeitet hatte. Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche überbrachte einen Gruß der ACK. Die ganze Atmosphäre war geprägt von Begegnungen, Kennenlernen und Offenheit. Es ging um die Unterschrift unter ein historisches Dokument. Doch zugleich war zu spüren, mit solcher menschlichen Wärme kann es umgesetzt werden: Die weitere Entwicklung von respektvollem und gastfreundlichem Miteinander von Gemeinden der EKD und der VEF. Die Einladung dazu ist ausgesprochen.
Quelle: Text und Bilder VEF