Sakramente

Erfahre hier, wie wir in Apostolischen Gemeinden die Sakramente verstehen und feiern. Wir erkennen in den Sakramenten ein sichtbares Zeichen des unsichtbaren Handelns Gottes. In den Sakramenten feiern wir den Bund, den Gott mit uns Menschen geschlossen hat.

Weitere Informationen findest du in „Schrift und Glaube – Christliches Leben in Apostolischen Gemenden“ Literatur

Unser Heil kommt aus  Christus

Wenn wir vom Heil Gottes sprechen, so meinen wir damit unsere Rettung durch seine Gnade in Jesus Christus. Wir werden aus Gnade errettet und von Schuld befreit, zu einem Leben in Gottes Gerechtigkeit, einem Leben im Reich Gottes, hier und in Ewigkeit.

Ein Sakrament ist eine heilige Handlung, in der wir den Bund Gottes mit uns Menschen feiern. Es ist Nachvollzug und bildhafte Sichtbarmachung des Heilshandelns Gottes in Jesus Christus im Leben eines Menschen und dessen gläubige, bejahende und bekennende Antwort. Es ist ein Zeichen unserer Bundesbeziehung zu Gott.

Sakramente in apostolischen Gemeinden

Gott wirkt in seiner Kirche und durch sie zur Erlösung des Menschen. Es ist Aufgabe der Kirche, das Heilshandeln Gottes in Jesus Christus zu verkündigen und sichtbar zu machen. Nicht die Kirche spendet das Heil, sondern Gott allein! Gott schenkt uns Menschen das Heil in Jesus Christus in seiner ganzen Fülle. Wir feiern und verkündigen dies, als sichtbare Zeichen, in drei Sakramenten, in denen Taufe, Abendmahl und Versiegelung als Verdeutlichung der drei biblisch bekundeten Zeugen Wasser, Blut und Geist gesehen werden können.

„Dieser ist’s, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut; und der Geist ist’s, der das bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit. Denn drei sind, die das bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei stimmen überein“ (1. Johannesbrief 5,6‑8).

Grundsätzliches

Die drei Sakramente sind keine drei unterschiedlichen Handlungen Gottes, sondern drei unterschiedliche Bilder für das eine und vollkommene Heil, denn das Heil Gottes ist nicht teilbar. Gott schenkt immer das ganze Leben, vollständige Gnade, vollkommene Rettung, umfassende Barmherzigkeit und bedingungslose Liebe.

Wie Gott sich uns in dreifacher Weise offenbart als Vater, Sohn und Heiliger Geist und ist doch immer der eine Gott, wie sich Christus in dreifacher Weise offenbart im Wasser, im Blut und im Geist und ist doch der eine Herr, der in jeder seiner Offenbarungen darum wirbt, uns das vollkommene Heil zu schenken, so feiern wir in den drei Sakramenten Taufe, Abendmahl und Versiegelung doch immer das eine Heil Gottes..

Die Taufe

In der Taufe feiern wir den Bund Gottes, den er mit den Menschen macht. Die gläubige Annahme der Taufe bewirkt die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, die Aufnahme in den neuen Bund, die Einpflanzung in den geistlichen Leib Jesu Christi, die Berufung zu einem Leben aus Glauben, zur stetigen Umkehr und Nachfolge.

Die Taufe in unseren Gemeinden erfolgt aufgrund einer persönlichen und freiwilligen Entscheidung des gläubig gewordenen Menschen.

Wir erkennen eine Taufe im Namen des dreieinigen Gottes anderer Kirchen und Gemeinschaften an.

Das Abendmahl

Im Abendmahl feiern wir die Erlösung von Sünden und die Versöhnung mit Gott. Es ist ein Gedächtnismahl an das Opfer Jesu Christi, eine Tisch- und Lebensgemeinschaft mit dem gegenwärtigen Herrn und ein Ausblick in die Zukunft, in die verheißene, nie aufhörende, Gemeinschaft mit ihm.

Im Abendmahl laden wir (als Gemeinde) an einen Tisch ein, den Jesus Christus „gedeckt“ hat. In diesem Sinn sind Kirche Christi, vertreten durch ihre Gemeinden, und Jesus zugleich Gastgeber und Einladende, wobei Kirche die von Jesus gestiftete, beauftragte und zu Pfingsten ins Leben gerufene Gemeinschaft aller Gläubigen ist. Da Jesus selbst zum Abendmahl einlädt, können wir Menschen, die seinem Ruf folgen wollen, nicht ausschließen. Hier ist in unserem Verständnis die Christussuche stärker zu gewichten als die Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinschaft. Im Johannes-Evangelium sagt Jesus dazu: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ (Johannesevangelium 6,37b).

Aus diesem Verständnis heraus ist jeder, der das Verlangen danach hat, herzlich zur Teilnahme am Abendmahl eingeladen.

Die Versiegelung

In der Versiegelung feiern wir die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, der uns unsere Schuld aufzeigt, Verbindung zu Gott schafft, und von Christus und dem durch ihn erworbenen Heil kündet und so Freiheit schenkt. So schließt die Versiegelung das Heilshandeln Gottes in Taufe und Abendmahl mit ein, setzt aber einen besonderen Akzent.

Wir feiern, dass christusgläubige Menschen vom Heiligen Geist in Besitz genommen wurden, indem wir verkünden, dass Gott die Glaubenden bei ihrem Gläubigwerden mit Heiligem Geist erfüllt und versiegelt hat. So wird in der Versiegelung kein anderes Bündnis gefeiert als in der Taufe, sondern wir bezeugen die Kraft des Heiligen Geistes, ohne den kein Glaube bestehen kann.

Dieses „Erfülltwerden mit dem Heiligen Geist“ und die fortdauernde Suche danach, der Wunsch nach Belebung des Heiligen Geistes, der Wunsch nach Wachstum und Reife im Heiligen Geist kann – neben der Versiegelung als einmaliges Sakrament – jederzeit durch eine Pentekostale Segnung mit der Bitte um den Heiligen Geist zum Ausdruck gebracht werden. Gleiches gilt, wenn Gläubige ihr Bekenntnis zum Heiligen Geist aus persönlichen Gründen erneuern möchten. Dies kann z.B. geschehen, wenn Menschen den Kontakt zu ihrem Herrn Jesus Christus verloren haben, wenn sie sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder, wenn sie ein lebensveränderndes Bekehrungserlebnis hatten.

Gläubige, die als Kind getauft wurden, können diesen Bund in der Versiegelung bestätigen. Das Sakrament der Versiegelung setzt die Erkenntnis sowie eine gläubige Annahme  des Heils in Jesus Christus voraus. Aus diesem Grund erfolgt keine Versiegelung von Kindern.